Mittwoch, 29. Juni 2016

Ein Offroad-Vergleich - Alt gegen Jung

Mit dem GAZ69 im Gelände. Ein altes Auto aus der Sowjetunion. Mancheiner traut diesem Gefährt wohl nicht einmal die Anfahrt bis zum Offroadgelände zu.
Wie schlägt sich also der GAZ im Gelände?

Und im Vergleich zu einem modernen Geländewagen? 

In diesem Fall ein Suzuki Jimny. Mit ähnlich kompakten Abmessungen scheint der Vergleich zumindest äusserlich passend.
Vorteil des Jimny: ein etwas kürzerer Radstand und gut 300kg weniger Gewicht.
Die Winkelwerte sind bei beiden ähnlich. Auch die Motorleistungen passen zueinander. Wobei der GAZ mit 126Nm gegenüber 110Nm des Jimny etwas mehr Drehmoment bereithält.

Auf dem GAZ sind Reifen Insa Turbo Traction Track der Dimension 7.50R16 montiert, der Jimny läuft auf BFGoodrich Mud-Terrain T/A KM in der Größe 205/70R15. Fahrwerkstechnisch ist der kleine Suzuki um 50mm höher gelegt, sein Kontrahent serienmäßig, allerdings durch die 7.50er Reifen (Serie 6.50R16) auch gut 30mm höher, bzw. hat der GAZ tatsächlich 30mm mehr Luft unter den Differentialen.
 
Das Fahrgelände 
ist eine ehemalige Ton-, bzw. Lehmgrube. Nach einigen Gewitterschauern steht überall das Wasser. Der Untergrund ist schmierig.

Die erste Sektion beginnt mit einer steilen Abfahrt direkt in ein ca. 50cm tiefes Wasserlocher. Nach 15 Metern dann über eine steile, kurze Kante wieder raus und einen ziemlich schlammigen "Weg" zurück auf´s Trockene.





Der Gaz schlägt sich wacker, schüttelt die Insassen aber kräftig durch. Die recht harte Federung (ausgelegt für 650kg Zuladung) macht sich hier negativ bemerkbar.
Das weichere und flexiblere Fahrwerk lässt den Jimny geschmeidiger durch das  Gelände gleiten. Beide meistern das Wasserloch ohne größere Probleme.
Nun noch den Schlammweg zurück und die erste Sektion wäre erledigt. Der Gaz springt und bockt den Weg entlang. Angekommen.
Der kleine Jimny allerdings sitzt auf und muss vom GAZ gut dreiviertel des Weges mit dem Bergegurt auf´s Trockene gezogen werden.




Die zweite Sektion ist ein ca. 100 Meter langer Weg, der auf der ersten Hälfte ungefähr 30cm unter Wasser steht, der Untergrund ist entsprechend schmierig.


Es beginnt der Suzuki.
Doch die fehlende Bodenfreiheit bremst den Jimny schon nach einigen Metern aus. Er schiebt den Schlamm vor sich her, bis nichts mehr geht und der Kleine per Winde aus der misslichen Lage befreit werden muss.

Am Ende des Weges ist ein Anstieg, davor eine Wasserlache, der Jimny hangelt sich an der Winde nach oben. Geschafft.




Jetzt der GAZ.


Ins Wasser eintauchen und mit bockigem Fahrwerk durch die Sektion fahren. Mehr ist dazu nicht zu sagen.





Zugabe!

Und dann wäre da noch das sogenannte Molch-Loch. Eine steile Abfahrt in ein Wasserloch. Wassertiefe ungefähr 50cm. Eigentlich nichts Wildes. Doch das Loch entpuppt sich als tückisch. Als würde man direkt durch einen Teich fahren. Der GAZ schafft es durch´s Loch, doch auf der anderen Seite fehlt Schwung. Und Grip. Ende Gelände an der Stelle.
Der Jimny hilft dem betagten Genossen aus der Misere.
 


Manchmal sind eben auch die Kleinen ganz groß. Zumindest wenn sie eine Winde vorn dran haben.

Und nun: Reklame. Nein. Fotos!