Mittwoch, 7. Oktober 2015

Auf in den Westen - HRM 4.0

Kraftfahrbrigade GAZ-Promi

Der Westen ruft.
Die Hunsrück Road Mess 4.0 (HRM 4.0).

Am 03. Oktober veranstaltet das mildtätige Organisationskomitee (MOK) eine ca. 260km lange Kurvenhatz durch den Hunsrück.

Ich bestreite das Ganze im GAZ69, kurz vorher noch mit frischer HU gesegnet und zugelassen.




GAZ69M



Freitag, 02.10.15

Start zur Mittagszeit, ab auf die Autobahn, 480km Anfahrt liegen vor der Besatzung.

Wie vor 25 Jahren. Auf in den Westen.

Der Gaz läuft gut. Die optimale Reisegeschwindigkeit liegt bei 85km/h.

Nach ca 100km steigt die Kühlwassertemperatur bedrohlich an. Weißer Qualm... Glücklicherweise ist ein Autobahnrastplatz in erreichbarer Nähe. Der GAZ rollt aus. Vorn brodelt das Wasser... Nachdem sich die ganze Sache etwas abgekühlt hat, ließen sich keine Schäden feststellen. Kühler und Schläuche sind dicht, es fehlt nur etwas Wasser.
Die Fehlmenge wird mit feinstem Volvic® Mineralwasser mit Apfelgeschmack ausgeglichen.

Weiter geht´s.

Nach 7h Fahrt Ankunft in Kirchheimbolanden. Geschafft.
Die stehende Welle im Ohr bleibt noch etwas länger. Ein Bier, ein Bett. Gute Nacht.

 

Samstag, 03.10.15

Guten Morgen! Es geht los.
Noch 80km Anfahrt zum Startpunkt. Die anderen sind schon da. Kadett C, Audi, BMW 7er, Barchetta, Renault19, Honda Prelude. Eine illustre Runde.





 
Eine bunte Mischung. Naja, eher eine gelb-graue Mischung.

Ich starte als Erster, werde aber schon kurz danach von den Mitstreitern überholt.





Der erste Teil der Strecke führt ins Moseltal. Kurven. Viele Kurven! Bergab!
Die Trommelbremsen geben ihr Bestes. Mit beherzten Tritten auf das Bremspedal komme ich dann unten im Tal an. Ein fettes Grinsen im Gesicht. So macht das Spaß!


Entlang der Mosel.
Wer ins Tal fährt, der muss auch wieder den Berg hinauf. Serpentinen, Haarnadelkurven.
Der GAZ hängt gut am Gas. Nur ein nervendes Scheppern von rechts vorn stört etwas.


Nachdem mich das Roadbook in die Irre geführt hat, oder ich das Roadbook nicht so ganz verstanden habe (?), steh ich am Ende einer kleinen Straße in einem Wohngebiet. Also wenden in drei Zügen und die Route wiederfinden. Das Scheppern wird lauter. Das Auspuffgeräusch auch... Ah!

OK. Dann geht´s eben ohne Nachschalldämpfer weiter.

Die Geräuschkulisse ist jetzt etwas kerniger. Was soll´s. Das Roadbook mahnt zur Weiterfahrt.








Das Cockpit im GAZ69.
Nach gut 6h Fahrt erreiche ich als Dritter das Ziel. Der gemütliche Teil des Abends beginnt.

Ein, zwei Bier. Dann ruft das MOK zur Siegerehrung.
Nach diversen Geschicklichkeitsprüfungen mit Matchboxautos und rührseeligen Geschichten zu den kleinen Rennern (auch ein Teil der Wertung!) steht der Gewinner fest.

Die Kraftfahrbrigade "GAZ-Promi" darf den Wanderpokal (ein trockenes Brot) und eine Urkunde (selbstgezeichnet vom MOK) mit nach Hause nehmen.


Die Urkunde. Das Kunstwerk.


Sonntag, 04.10.15
Es geht wieder nach Hause. Noch schnell tanken und wieder auf die Autobahn.
Der Durchschnittsverbrauch hat sich bei sagenhaften 8,5l/100km Diesel eingependelt.
Bis Frankfurt/Main geht´s mehr oder weniger nur in zähfließendem Verkehr vorwärts.
Bei der ersten Pause weißt mich ein netter Herr darauf hin, dass mein Wagen Öl verliert. Oha!
In der Ölwanne ist ein Ölschauglas zur Ölstandskontrolle eingeschraubt. Wer auch immer auf diese Idee kam... Ich verkneife mir jeglichen Kommentar.

Jedenfalls ist dieses ominöse Olschauglas verloren gegangen. Das Gewindestück steckt glücklicherweise noch in der Ölwanne. Nach mehreren erfolglose Abdichtversuchen mit Teflon- und Isolierband konnte ich den Ölfluß aus der Ölwanne mittels eines Putzlappens, Schraube und großer Unterlegscheibe schließlich stoppen.

 
Improvisation



Ob das hält, bzw. dicht bleibt?
Weiter geht´s. Auf dem nächsten Rastplatz halte ich an, um das Ganze zu kontrollieren. Es ist dicht. Ich fülle 0,5l Motorenöl nach und mach mich weiter auf den Weg nach Hause.

Angekommen. Nach knapp 1300km und 19,5h im GAZ.





An dieser Stelle ein Dank an das MOK! Bis zum nächsten Mal!


1 Kommentar:

  1. Netter Bericht - klasse Fahrzeug. Ich hoffe, daß ich in naher Zukunft ebenfalls einen GAZ 69 mein eigen nennen darf. Bin zur Zeit beruflich in der Ukraine, hier sind diese Fahrzeuge noch einigermaßen günstig zu haben - wenn auch nicht immer in bester Qualität :-)

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